Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel Pflege und Betreuung à la Uber und Airbnb - darf über Plattformen pflegen wer will?
Beitragscode P03
Autoren
  1. Ulrich Otto Careum Forschung / Kalaidos FH Gesundheit Vortragender
  2. Anna Hegedüs Careum Forschung/Kalaidos FH Gesundheit
  3. Heidi Kaspar Careum Forschung/Kalaidos FH Gesundheit
Präsentationsform Poster
Themengebiete
  • 4. Gute Praxis der Gesundheitsversorgung
Abstract Einleitung
Uber und Airbnb machen es mit benutzerfreundlichen Plattformen vor und boomen: Es wird für Private immer einfacher, sich zwischendurch als Dienstleister zu betätigen. Erste Anbieter tauchen nun auch in Pflege und Betreuung auf - mit grossen Versprechen: viel billiger als Profis; modern, flexibel, kundenorientiert, mit angeblich streng ausgewählten und oft qualifizierten HelferInnen.

Methode
Bestandsaufnahme (desktop research; Dokumentenanalyse; Interviews); Konzeptvergleich; Diskursanalyse; theoretische Analyse

Ergebnisse
Am Markt tauchen derzeit viele neue Akteure auf, v.a. in Betreuung und Hauswirtschaft, aber auch in der Pflege. Transparenz, Qualifikation, Qualitätssicherung usw. sind zwar sehr unterschiedlich. Aber offensichtlich treffen sie ein Bedürfnis von Anbietern UND Nachfragern.

Fazit
Dringend ist zu überprüfen:
• Welche Folgen hat die Uberisierung a) für das Ehrenamt, b) für die mühsam erkämpfte Professionalisierung?
• Sind die hohen Gebühren angemessen, oder entziehen sie dem klammen Sozial- und Pflegebereich dringend benötigte Ressourcen?
• braucht es Regulierung? wo?
• wie steht es um Qualitätssicherung, Patientensicherheit und Konsumentenschutz? wie um Arbeitnehmerrechte?
• statt sie zu bekämpfen: was lässt sich von den neuen Angeboten lernen?
• Pflege ist viel komplizierter als Taxi oder Wohnen - sind Plattformen hier per se ungeeignet?
• wie gross ist die Gefahr der Oligopolisierung, die den Qualitätswettbewerb ausschaltet?
• positiv gewendet: können die neuen Dienste eine Ergänzung der mixed economy of care werden?

Statt kategorischer Abwehr sollte(n)
a) die neuen Dienste als Herausforderung ernstgenommen werden - sie machen Defizite klar,
b) empirisch genau hingeschaut werden mit Kriteren nutzerzentrierter integrierter Versorgung und geteilter Sorge.
c) alternativ gedacht werden: könnten den kommerziellen Plattformen nicht auch regionale Plattformen in der Hand der regionalen, gemeinnützigen und betroffenenzentrierten Akteure entgegengesetzt werden?